Wusstest du, dass es zu Skin Purging kommen kann, wenn du neue Hautpflegeprodukte in deine Pflegeroutine aufnimmst. Dabei handelt es sich um eine Erstverschlimmerung. Diese Phase unerwünschter Hautreaktionen erleben viele dann, wenn sie beginnen Produkte zu verwenden, die tief in die Haut eindringen und den Zellerneuerungsprozess beschleunigen. Das ist aber meist völlig normal. Daher erfährst du hier alles über Skin Purging. Zusätzlich wirst du lernen andere Hautreaktionen, wie beispielsweise Allergien oder Unverträglichkeiten, von der Erstverschlimmerung zuunterscheiden.

Was ist Skin Purging?

Skin Purching, oft auch Skin Purching geschrieben, kommt vom englischen „to purge“ und bedeutet reinigen. Es beschreibt den Prozess, bei dem die Haut auf die Einführung eines neuen Hautpflegeprodukts reagiert, indem sie vermehrt Unreinheiten an die Oberfläche bringt.

Wann kann es zu diesem Effekt kommen?

Dieser Prozess tritt häufig auf, wenn Produkte mit Inhaltsstoffen wie Retinoiden, AHA (Alpha-Hydroxy-Säuren) oder BHA (Beta-Hydroxy-Säuren) verwendet werden. Solche Inhaltsstoffe fördern die Zellerneuerung. Das kann  dazu führen, dass unter der Haut liegende Unreinheiten schneller an die Oberfläche gelangen. Der Prozess kann als vorübergehende Verschlechterung der Haut empfunden werden. Oft ist es jedoch ein Zeichen dafür, dass das Produkt tatsächlich wirkt und die Haut gereinigt wird.

Die Vorteile von Skin Purging

Durch die beschleunigte Zellerneuerung werden tiefsitzende Unreinheiten an die Oberfläche gebracht. Dort können sie effektiver behandelt werden. Meist zeigt sich nach der Phase der Erstverschlimmerung eine verbesserte Hautstruktur.  Abgestorbene Hautzellen und Unreinheiten konnten entfernt werden.

Darüber hinaus tragen regelmäßige Peelings zu einer langfristigen Hautgesundheit bei. Das liegt daran, dass die Hautbarriere gestärkt und die Haut widerstandfähiger wird.

Die Nachteile von Skin Purging

Die vorübergehende Erstverschlimmerung der Haut lässt sie gereizt und unrein erscheinen. Das kann für viele frustrierend sein. Dabei ist es wichtig, die Folgen der Erstverschlimmerung von einer tatsächlichen Hautirritation oder Allergie zu unterscheiden. Wenn die Haut länger als sechs bis acht Wochen gereizt bleibt, sollte das Produkt abgesetzt werden und ein Dermatologe aufgesucht werden.

Wenn du eine sehr empfindliche Haut hast oder gar eine Hauterkrankung, solltest du möglichweise auf Produkte verzichten, die die Reinigung der Haut auslösen können.

Der Unterschied zwischen Skin Purging und Hautunreinheiten

Es ist natürlich nicht ganz einfach den Unterschied festzustellen. Dennoch gibt es Faktoren, die dir einen Aufschluss darüber geben können, ob deine Haut einen Purging Prozess durchmacht oder einfach neue Unreinheiten bildet.

Da wäre zunächst der Beobachtungszeitraum, der wichtig ist. Wenn du ein neues Produkt einführst und innerhalb von vier bis sechs Wochen eine Verschlechterung der Haut bemerkst, die sich danach verbessert, handelt es sich wahrscheinlich um eine Erstverschlimmerung. Dauern die Unreinheiten länger an, könnte es sich um herkömmliche Pickel handeln. Achte zusätzlich auf den Ort und die Art der Unreinheiten. Wenn sie an denselben Stellen erscheinen, die zuvor auch betroffen waren, und kleiner sowie schneller heilend sind, könnte es Purging sein.

Der Unterschied zwischen Skin Purging und einer Allergie

Den Unterschied zwischen einer Erstverschlimmerung. und einer allergischen Reaktion zu erkennen, ist wichtig, Nur so kannst du die für dich richtige Hautpflege fortsetzen und gegebenenfalls medizinische Hilfe suchen. Hier sind einige Merkmale und Hinweise, die dir helfen  können, den Unterschied zu erkennen.

Im Falle einer Allergie zeigt sich eher juckende, geschwollene, gerötete Haut. Auch Bläschen können dabei sein. Meist tritt eine Allergie sehr schnell auf und verschlimmert sich immer mehr, wenn das auslösende Produkt weiterverwendet wird.

Der typische Skin Purging Verlauf

Der Verlauf der Erstverschlimmerung dauert in der Regel zwischen vier bis sechs Wochen. Die Zeitspannen kann jedoch je nach Hauttyp, Art des Produkts, die Konzentration der Wirkstoffe und die Art der Hautpflegeroutine variieren

• Erste Woche: Erste Unreinheiten treten auf, die Haut kann gereizt oder gerötet sein.
• Zweite bis vierte Woche: Zunahme der Unreinheiten, da tiefsitzende Verstopfungen an die Oberfläche kommen. Die Haut kann sich schuppig anfühlen und es können vermehrt kleine Pickel und Mitesser auftreten.
• Vierte bis sechste Woche: Allmähliche Verbesserung des Hautbildes. Die Anzahl der neuen Unreinheiten nimmt ab und die Haut beginnt, klarer und glatter zu werden.

Diese Inhaltsstoffe können Skin Purging auslösen

Die folgenden Inhaltsstoffe fördern die Abschuppung der obersten Hautschicht und regen die Produktion neuer Hautzellen an. Während dieses Prozesses können Unreinheiten, die sich tief in den Poren befinden, schneller an die Oberfläche gelangen. Jetzt setzt die Erstverschlimmerung ein, bevor sich die Haut klärt und verbessert.

• Retinol (Vitamin A) fördert die Hautzellenerneuerung und regt die Kollagenproduktion an. Es wird häufig zur Anti-Aging-Pflege eingesetzt.
• Fruchtsäure-Peelings (Alpha-Hydroxy-Säuren/AHAs) sind wasserlösliche Säuren, die aus natürlichen Substanzen wie Früchten gewonnen werden. Sie wirken, indem sie die oberste Hautschicht exfolieren und so die Zellerneuerung fördern. Beispiele: Glykolsäure, Milchsäure, Mandelsäure.
• Beta-Hydroxy-Säuren (BHAs) sind öllösliche Säuren. Sie dringen tief in die Poren ein, um abgestorbene Hautzellen und überschüssiges Öl zu entfernen. Sie sind besonders effektiv bei der Behandlung von Akne und verstopften Poren. Beispiel: Salicylsäure.
• Benzoylperoxid ist ein antibakterieller Wirkstoff, der häufig von Dematologen zur Behandlung von Akne verwendet wird. Es hilft, die Poren zu klären und Bakterien abzutöten, die Akne verursachen.
• Vitamin C Seren können ebenfalls Purging auslösen, da sie die Hautzellerneuerung anregen und helfen, Hyperpigmentierung zu reduzieren.

5 Tipps, um die Erstverschlimmerung abzumildern

Die folgenden Tipps tragen nicht dazu bei, die gewünschte Ausreinigung der Haut zu verhindern. Vielmehr geht es darum, andere unliebsame Nebenwirkungen auszuschließen.

1. Mache einen Patch-Test

Trage eine neues Pflegeprodukt nie sofort großflächig auf deine Haut auf, sondern mache zunächst einen Patch-Test. Trage dazu eine münzgroße Menge des Produkts auf eine Stelle in deiner Armbeuge auf und warte 24 Stunden ab. Sind bis dahin keine Rötungen aufgetreten, kannst du eine allergische Reaktion ziemlich sicher ausschließen.

2. Nicht mehrere neue Produkte aufeinmal aufnehmen

Ergänze deine Pflegeroutine zunächst um ein neues Produkt. Warte vier bis sechs Wochen, bevor du ein weiteres neues Produkt hinzunimmst. So kann sich deine Haut besser an die neue Pflege gewöhnen und reagiert gegebenenfalls milder.

3. Ein neues Produkt langsam integrieren

Es kann auch sehr hilfreich sein, ein neues Produkt zunächst nur alle zwei oder drei Tage zu verwenden. Besonders im Fall von Retinol ist das sehr zu empfehlen. Solltest du es nicht vertragen, findest du hier Informationen über die pflanzliche Alternative Bakuchiol.

4. Die Haut beruhigen

Weniger vorsichtig musst du mit einem neuen Produkt sein, das beruhigt und Feuchtigkeit spendet. Das kannst du im Purging-Prozess gut hinzuziehen, um die Haut zu unterstützen.

5. Sonnenschutz nicht vergessen

Achte darauf, täglich einen Breitband-Sonnenschutz zu verwenden. Viele Inhaltsstoffe, die eine Erstverschlimmerung verursachen, machen die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenlicht.  Wir empfehlen dir mineralischen Sonnenschutz, da er die Haut nicht belastet. Ausführliche Infos dazu findest du hier.

Fazit: Skin Purging – ein Prozess der sich lohnt

Skin Purging ist ein temporärer Prozess, der in der Regel vier bis sechs Wochen dauert. Mit der richtigen Pflege und Geduld kann dieser Prozess dazu führen, dass deine Haut langfristig klarer und gesünder wird.Wenn du dir unsicher bist und deine Hautreaktion ungewöhnlich stark ist, gehe bitte zu einem*r Dermatologen*in oder deiner Kosmetiker*in. Dort erhältst du deine geeignete Hautpflege-Strategie.