Welche Wirkstoff-kombinationen solltest du meiden?

In der Welt der Hautpflege gibt es eine Vielzahl an Mythen und Missverständnissen, die sich hartnäckig halten. Am häufigsten diskutiert werden unterschiedliche Kombinationen der Wirkstoffe Retinol, Fruchtsäuren (AHAs/BHAs), Vitamin C und Niacinamid.  Während es lange Zeit hieß, dass man diese nicht miteinander mischen sollte, zeigen neuere Studien, dass die Realität komplexer ist. Also werden wir einen genaueren Blick darauf werfen, was nach dem heutigen Kenntnisstand kombiniert werden darf und welche Wirkstoffe unter welchen Umständen besser getrennt angewendet werden sollten.

Welche Wirkstoffkombinationen solltest du meiden?

In der Welt der Hautpflege gibt es eine Vielzahl an Mythen und Missverständnissen, die sich hartnäckig halten. Am häufigsten diskutiert werden unterschiedliche Kombinationen der Wirkstoffe Retinol, Fruchtsäuren (AHAs/BHAs), Vitamin C und Niacinamid.  Während es lange Zeit hieß, dass man diese nicht miteinander mischen sollte, zeigen neuere Studien, dass die Realität komplexer ist. Also werden wir einen genaueren Blick darauf werfen, was nach dem heutigen Kenntnisstand kombiniert werden darf und welche Wirkstoffe unter welchen Umständen besser getrennt angewendet werden sollten.

Diese Wirkstoffkombinationen solltest du meiden!

Wichtige Merkmale eines Wirkstoffs

Zunächst gilt es sich bewusst zu machen, dass Wirkstoffe bestimmten Rahmenbedingungen ausgesetzt sind, die die ursprüngliche Wirkung beeinflussen können.  

  • Spezifische Wirkung: Ein Wirkstoff wirkt gezielt auf bestimmte Prozesse im Körper oder in der Haut. Beispielsweise kann er Entzündungen hemmen, Feuchtigkeit schenken oder die Zellerneuerung fördern.
  • Auf die Dosierung achten: Die Wirksamkeit eines Wirkstoffs hängt stark von der richtigen Dosierung ab. Zu niedrige Mengen können unwirksam sein, während zu hohe Mengen unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen können.
  • Verwendung in der pflegenden Kosmetik: In der Hautpflege werden Wirkstoffe verwendet, um die Gesundheit und das Erscheinungsbild der Haut zu verbessern. Aber kannst du wirklich alles, jederzeit verwenden, weil du deiner Haut etwas Gutes tun möchtest?  
Diese Wirkstoffkombinationen solltest du meiden!

Gibt es Wirkstoffkombinationen, die vermieden werden müssen?

Das Wort „müssen“ können wir deutlich abschwächen. Ja, es gibt Wirkstoffkombinationen, die empfindliche Hauttypen mit Vorsicht behandeln sollten. Aber die neusten Erkenntnisse der Wissenschaft haben mittlerweile viele Mythen widerlegt und zeigen, dass zum Beispiel auch die Kombination von Retinol mit Fruchtsäuren oder Vitamin C möglich ist, ja sogar vorteilhaft sein kann. Entgegnen aller Mythen, lassen sich viele Wirkstoffe erfolgreich miteinander kombinieren. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass nicht jede Haut gleich reagiert. Besonders bei empfindlicher oder zu Irritationen neigender Haut ist Vorsicht geboten. Hier empfiehlt es sich, auf eine langsame Einführung der Wirkstoffe zu setzen und die Haut schrittweise an potentere Kombinationen zu gewöhnen.

Deine Kosmetikerin oder dein Kosmetiker berät dich hierzu gerne individuell. Wir geben dir hierzu nun einen Überblick, wie der Mythos lautet, und was die neusten wissenschaftlichen Studien für Erkenntnisse liefern. 

Diese Wirkstoffkombinationen solltest du meiden!

1 Wirkstoffkombination Retinol und Fruchtsäuren (AHAs/BHAs)

  • Der Mythos: Retinol und Fruchtsäuren sollten nicht zusammen verwendet werden, da sie die Haut reizen und die Wirksamkeit des jeweils anderen Wirkstoffs verringern können. Das rührt daher, dass fehlinterpretierte Forschungsarbeiten angeblich besagt hätten, dass AHA und BHA den pH-Wert der Haut senken. Und bei einem pH-Wert unter 5,5-6, würde die Haut ein Enzym produzieren, welches das Retinol nicht mehr in eine aktive Form, nämlich Retinsäure, umwandeln könne. Das ist aber die Voraussetzung für seine Wirksamkeit. Einige behaupten, darüber hinaus, dass Retinol die Haut peelt, weshalb man es nicht gemeinsam mit AHA oder BHA verwenden sollte.
  • Die Realität: Zunächst ist die Annahme falsch, dass Fruchtsäuren den ph-Wert der Haut senken. Retinol kann sehr wohl seine Wirkung auf Fruchtsäure behandelter Haut entfalten.  Auch dass die Verwendung beider Wirkstoffe dazu führt, dass die Haut zu stark gepeelt wird, ist so nicht richtig, Retinol regt den Zellumsatz in tieferen Hautschichten an. AHA oder BHA helfen der Haut in den obersten Schichten ungesunde, abgestorbene und abgelagerte Hautzellen abzustoßen.

Unsere Empfehlung

Retinol ist ein kraftvoller Wirkstoff, der die Zellregeneration fördert und die Kollagenproduktion anregt. Fruchtsäuren, wie Alpha-Hydroxysäuren (AHAs) und Beta-Hydroxysäuren (BHAs), exfolieren die Haut und verbessern die Hautstruktur. Führst du nun beide Wirkstoffe auf einmal plötzlich in deine Hautpflegeroutine ein, dann kann das für empfindliche Haut zu viel sein und die Haut reizen. Studien haben jedoch gezeigt, dass eine kombinierte Anwendung möglich ist, solange die Haut gut darauf vorbereitet ist.

Wenn die Haut bereits an Retinol gewöhnt ist, kann eine vorsichtige Kombination mit Fruchtsäuren sinnvoll sein. Am besten wird diese Kombination abwechselnd angewendet – zum Beispiel Retinol abends und Fruchtsäuren morgens. Gerade bei empfindlicher Haut oder Anfängern ist es ratsam, diese Wirkstoffe zu trennen, um Irritationen zu vermeiden.

Diese Wirkstoffkombinationen solltest du meiden!

2. Wirkstoffkombination Retinol und Vitamin C

  • Der Mythos: Retinol und Vitamin C neutralisieren sich gegenseitig, sodass ihre Wirkung abgeschwächt wird, wenn sie zusammen angewendet werden.
  • Die Realität: Vitamin C ist ein kraftvolles Antioxidans, das die Haut vor freien Radikalen schützt und die Kollagenproduktion fördert. Lange Zeit wurde angenommen, dass Vitamin und Retinol aufgrund ihrer unterschiedlichen pH-Werte nicht gut zusammenpassen. Neue Forschungen legen jedoch nahe, dass diese beiden Wirkstoffe durchaus in Kombination verwendet werden können, insbesondere wenn sie in stabilisierten Formulierungen vorliegen.

Unsere Empfehlung

Um das Beste aus beiden Wirkstoffen herauszuholen, solltest du Vitamin C morgens und Retinol abends verwendet werden. Denn Vitamin C ist ein starkes Antioxidans, das freie Radikale neutralisiert, die durch UV-Strahlung, Umweltverschmutzung und andere schädliche Faktoren entstehen. Da die Haut tagsüber diesen Belastungen ausgesetzt ist, ist es sinnvoll, Vitamin C morgens aufzutragen, um die Haut zu schützen und Schäden vorzubeugen.

Retinol, eine Form von Vitamin A, fördert die Zellerneuerung und regt die Kollagenproduktion an. Es ist jedoch lichtempfindlich und kann durch Sonneneinstrahlung abgebaut werden, was seine Wirksamkeit verringert. Daher ist es ideal, Retinol abends zu verwenden, wenn die Haut vor UV-Strahlung geschützt ist und sich während der Nacht regenerieren kann.

Diese Wirkstoffkombinationen solltest du meiden!

3. Wirkstoffkombination Fruchtsäuren und Vitamin C

  • Der Mythos: Die Kombination von Fruchtsäuren und Vitamin C kann die Haut zu stark exfolieren und reizen.
  • Die Realität: Fruchtsäuren und Vitamin C sind beide exfolierende Wirkstoffe, jedoch mit unterschiedlichen Mechanismen. Während AHAs und BHAs die Hautoberfläche peelen, wirkt Vitamin C hauptsächlich als Antioxidans und kann die Haut leicht aufhellen. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass diese Kombination schädlich ist, jedoch kann sie bei empfindlicher Haut zu Irritationen führen.

    Unsere Empfehlung

    Diese Kombination kann bei normaler Haut durchaus effektiv sein, sollte aber mit Vorsicht angewendet werden. Eine Möglichkeit besteht darin, Produkte mit niedrigeren Konzentrationen zu verwenden oder sie an verschiedenen Tagen der Woche zu verwenden, um die Haut nicht zu überfordern.

    Diese Wirkstoffkombinationen solltest du meiden!

    4. Wirkstoffkombination Niacinamid und Vitamin C

    • Der Mythos: Niacinamid und Vitamin C sollten in der Hautpflege nicht kombiniert werden, da sie sich gegenseitig neutralisieren oder Hautirritationen verursachen könnten. Dieser Glaube stammt aus frühen Studien, die nahelegten, dass die Kombination der beiden Inhaltsstoffe zu Niacin (einer Form von Vitamin B3) führen könnte, die potenziell Hautrötungen und Irritationen auslösen kann.
    • Die Realität: Wissenschaftliche Erkenntnisse widerlegen den Mythos. Heutige Formulierungen von Vitamin C (oft als stabilisiertes Ascorbinsäure-Derivat) und Niacinamid sind stabil und reagieren nicht negativ miteinander. Die Annahme, dass die beiden Stoffe sich in eine irritierende Substanz umwandeln, ist weitgehend widerlegt. Studien zeigen, dass Niacinamid und Vitamin C gut zusammenarbeiten können. Niacinamid wirkt entzündungshemmend und stärkt die Hautbarriere, während Vitamin C als Antioxidans die Haut vor Schäden durch freie Radikale schützt und die Kollagenproduktion anregt. Die Kombination dieser beiden Wirkstoffe kann zu einer insgesamt gesünderen, strahlenderen Haut führen.

    Unsere Empfehlung

    Die Kombination von Niacinamid und Vitamin C in einer Hautpflegeroutine ist nicht nur sicher, sondern kann sogar besonders vorteilhaft sein. Beide Wirkstoffe können ohne Bedenken zusammen oder in verschiedenen Schritten der Hautpflegeroutine verwendet werden. Es ist nicht notwendig, sie zeitlich zu trennen.

    Wie bei jeder Hautpflege solltest du deine Haut aber genau beobachten. Bei Anzeichen von Irritationen kann es sinnvoll sein, die Produkte separat zu testen, um festzustellen, ob deine Haut empfindlich auf einen der Wirkstoffe reagiert.

    Diese Wirkstoffkombinationen solltest du meiden!

    Fazit: Das Zusammenspiel von Wirkstoffen

    Die Kombination von verschiedenen Wirkstoffen ist zum größten Teil unbedenklich und kann sogar synergistische Effekte haben. Entscheidend dabei ist  die individuelle Hautverträglichkeit und eine schrittweise Einführung dieser Wirkstoffe in die Pflegeroutine. Besonders bei sensibler Haut oder Einsteigern in die Wirkstoffpflege sollte man vorsichtig vorgehen und die Wirkstoffe langsam in die Routine einbauen. Es gibt keine pauschale Antwort, die für jeden gilt, aber durch Wissen und Anpassung kann man das Beste aus seiner Hautpflege herausholen.

     

      Wenn du den Beitrag über Wirkstoffe interessant fandest, kannst du hier kein Wirkstoffwissen erweitern: 

        • Möchtest du mehr über die Wirkung die Wirkung von Ceramiden in der Hautpflege erfahren? Dann findest du wertvolle Tipps in diesem Beitrag.
        • Vielleicht suchst du ausführliche Informationen über Fruchtsäuren? Mehr dazu hier.
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